Laden ist nicht Tanken; oder doch?

20.08.2021

Laden ist nicht Tanken; oder doch?

Jedes Fahrzeug benötigt Energie um von A nach B zu kommen. Diese Energie wird verbraucht; Oh je so darf das nicht losgehen. Energie kann nicht verbraucht werden! Energie wird umgewandelt. Bei Fahrzeugen wandeln wir in Energieträgern gespeicherte Energie in Bewegungsenergie um. Das Ziel wäre hier die Umwandlung zu 100% in Bewegungsenergie; die Aufgabe des Fahrzeuges ist ja mich von A nach B zu bewegen. Das funktioniert nicht zu 100%. Man bekommt als Abfallprodukt weitere Energieformen. Teilweise kann man dieses nutzen; z. Bsp. zum Beheizen der Fahrgastzelle, am besten aber nur bei niedrigen Temperaturen. Der Rest wird nicht genutzt. Das Verhältnis zwischen eingesetzter Energie und erzielter gewünschter Energieform nennt man Wirkungsgrad. Je weniger „Abfallenergie“ ich habe um so weniger muss ich speichern um die gewünschte Funktion zu haben; als von A nach B war die Funktion. Möchte ich eine Sauna betreiben, ist Bewegungsenergie die „Abfallenergie“, wobei mobile Sauna, stop worum ging es hier noch?

Also, Laden ist Tanken. Ich fülle meinen Energiespeicher wieder auf. Beim Tanken den Tank, beim Laden den Akku. Das ist bei dieser physikalischen Betrachtung die Gemeinsamkeit.

Es ist toll, dass das physikalisch so ist, das erlaubt mir, dass die Fahrzeuge auch ihren Zweck erfüllen, nur für mich als Nutzer ist Tanken nicht Laden.

Beim Tanken fahre ich an eine Zapfsäule, fülle damit meinen Tank auf, warte die Zeit des Befüllens in der Regel an der Zapfsäule; schließe den Tank, hänge die Zapfpistole zurück, begebe mich eventuell noch in das Tankstellengebäude zum Bezahlen. Würde dieses eventuell nur in den Fällen streichen, bei denen ich an der Zapfsäule zahlen kann; sonst wird das nicht ohne Scherereien von statten gehen.

Beim Laden stecke ich das Ladekabel in das Auto und das war auch schon die Gemeinsamkeit. Ich lasse das Kabel stecken und kümmere mich nicht weiter darum. Mein Elektroauto lädt, während es parkt. Während ich arbeite; schlafe; einkaufe; im Kino sitze; auf dem Rastplatz einen Kaffee trinke; mit den Kindern auf dem Spielplatz spiele…

Beide Fahrzeuge parken. Sie parken so viel, dass sie eigentlich Parkzeuge oder Stehzeuge anstatt Fahrzeuge heißen sollten.

Ja aber.. Genau jetzt kommt der Unterschied:

Ich parke mit dem Elektrofahrzeug da, wo ich Laden kann. Dann dauert mein elektrisches Tanken auch nur 15 Sekunden; nämlich die Zeit, die ich brauche, um das Kabel einzustecken und auszustecken, wenn ich das Fahrzeug wieder nutzen möchte.

Das haben auch schon diverse Unternehmen erkannt, die mit der Installation von Ladesäulen Kunden anziehen wollen. Parke bei mir, lade auf und kaufe ein.

Spielen wir das weiter. Kann ich mit meinem Verbrenner auch! OK, ich könnte jemanden beauftragen. Wenn ich an meiner Arbeitsstätte, Zuhause am Supermarkt, am Kino oder am Spielplatz parke, fahre mit meinem Auto zur Tankstelle und fülle es auf.

Aber eins kann ich mit dem Verbrenner nicht:

Tanken während ich bremse. Tanken während ich den Berg herunterfahre.

Womit wir wieder beim Wirkungsgrad sind. Dieser ist in einem Elektromotor bei der Umwandlung in Bewegungsenergie um ein Mehrfaches besser als bei einem Verbrennungsmotor. Bei der Gesamtbetrachtung der Fahrzeugnutzung wird es noch besser, da viel Energie, die bei der Geschwindigkeitsreduzierung zurück in den Tank, nee Akku fliest und nicht durch Bremsreibung als Wärme nicht genutzt wird.

Laden ist nicht Tanken.

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